Freiwillige Feuerwehr
Abteilung Blansingen
Als Gründungsdatum der Abteilung Blansingen gilt der 24. Mai 1874, als insgesamt 44 Bürger auf dem Rathaus zusammenkamen und sich freiwillig für zunächst drei Jahre im Feuerwehr-Corps verpflichteten. Der Brand des Anwesens von Johann Georg Storz am 5. April hatte Ihnen wohl die Unzulänglichkeiten der bisherigen - obrigkeitsstaatlich verwalteten - Feuerlöschmannschaft vor Augen geführt. Nun wollten sie Organisation und Ausrüstung für die Brandbekämpfung eigenverantwortlich übernehmen, um schneller und wirkungsvoller helfen zu können.
Am 7. Juni 1891 unterzeichnet der Gemeinderat schließlich einen Vertrag über die Lieferung einer Fahrspritze für die Gemeinde Blansingen mit der Firma Grether & Cie. in Freiburg zum Preis von 1500 Mark "in bar und frei Station Rheinweiler".
Am 16. Juli 1899 feierte die Freiwillige Feuerwehr Blansingen ihr 25-jähriges Bestehen.
1917 konnten auch Frauen und Mädchen zum Feuerwehrdienst herangezogen werden.
Nach Kriegsende am 25. Januar 1919, wurde die Blansinger Wehr mit 55 Mann neu aufgestellt.
Im Jahr 1935 erreichte die Feuerwehr mit 71 aktiven Feuerwehrmännern die höchste Mitgliederzahl ihrer Geschichte, doch die politische Ausrichtung nach dem national-sozialistischen Führerprinzip wird nicht nur sprachlich deutlich: die Feuerwehr wird zur Feuerlöschpolizei, der Verwaltungsrat heißt Führerrat, der Kommandant Wehrführer.
Im 2. Weltkrieg betrug die Einsatzstärke, nur noch zwischen 26 und 34 Mann, aber durch Anhebung der Altersgrenze auf 60 Jahre, die Dienstverpflichtung von 12 Feuerwehrhelferinnen und häufigere und intensivere Übungen wurde der Mangel ausgeglichen.
In den letzten Kriegstagen wurden die meisten Wehrmänner zum Volkssturm eingezogen.
Unter der französischen Besatzungsmacht blieb die Wehr - "politisch gesäubert" - zunächst bestehen und zählte Anfang 1947 33 Mitglieder. Aber dann ordnete die Militärregierung an, dass die Wehrstärke nicht mehr als 9 Mann einschließlich des Kommandanten betragen dürfte.
Die Jahre nach 1950 sind gekennzeichnet durch:
• gezielten Auf- und Ausbau der technischen Ausrüstung
• ständige Erhöhung des Ausbildungsstandes der Mannschaft
• Erweiterung der Aufgaben über die klassische Brandbekämpfung hinaus
• höheren Stellenwert der Feuerwehr als gesellschaftlicher Faktor innerhalb und außerhalb des Dorfes
• vielfältige Einsätze bei Bränden, Naturkatastrophen und Verkehrsunfällen
Weitere "Meilensteine" in der Geschichte der Feuerwehr Blansingen:
1953 Anschaffung einer TS 6 Motospritze
1965 Ein TS-8 Anhänger wird in Dienst gestellt
1974 Schwelbrand im Haus von Gustav Bahlinger
1974 Neues Gerätehaus und neue TS 8 Motosrspritze zum 100-jährigen Jubiläum
1974 Im Zuge der Gemeindereform wird die FFW Blansingen, Abteilung der Gesamtwehr Efringen-Kirchen
1978 Schwerer Eisbruch an Kreis- und Bundesstraße
1980 Karl-Frieder Resin aus Blansingen wird Kommandant der Gesamtwehr Efringen-Kirchen
1980 Partnerschaft mit der FFW Wanhöden bei Cuxhaven (Niedersachsen)
1984 Anschaffung eines neuen Tragkraftspritzenfahrzeuges
1988 2 Gruppen erringen das goldene Leistungsabzeichen
1989 Neuer Mannschaftsraum und neuer Geräteraum bei der Wolferhalle
1992 Anschaffung eines Mannschaftstransportwagen
1994 Abt.-Kdt. Willy Geugelin gibt nach 20 Jahren sein Amt an Erich Müller ab und wird Ehrenabt.-Kdt.
1998 Ausrüstung der aktiven Feuerwehrangehörigen mit der Einsatzjacke 'Jäger-90'
1999 125-jähriges Jubiläum der Abteilung Blansingen
Im Jahr 2009 gehören der Abteilung Blansingen 30 aktive Kameraden, davon 2 Frauen, an. 7 Kameraden versehen zusätzlichen Dienst in der Tunnelfeuerwehr. Die Altersmannschaft besteht aus 9 Mitgliedern. 1 Jugendlicher gehört der Jugendfeuerwehr Efringen-Kirchen an.
Die seit 1980 bestehenden Verbindungen zur Patenfeuerwehr Wanhöden, die im Jahr 2010 75-jähriges Jubiläum feiert, werden im 2-Jahresrhythmus mit gegenseitigen Besuchen gepflegt.
Im Jahr 2009 hilft die Abteilung Blansingen bei den Festlichkeiten zur 500-Jahrfeier der Ortschaft Wanhöden.
2019 beteiligt sich die Abteilung unter Gruppenführer Hansjürgen Weiss wieder an den Leistungswettkämpfen des Landkreises und kann mit einem Kameraden der Kleinkemser Abteilung zusammen das Leistungsabzeichen in Bronze erringen.
Als Ausrichter des Fasnachtsfeuers, eines Theaterabends, sowie des Sommernachtshocks wird ein großer Beitrag zur dörflichen Gemeinschaft geleistet.