Rückbau Sanitätsdepot (2017 bis heute)
Am 04.12.2017 fiel der Startschuss für die Rückbaumaßnahmen der Untertageanlage (UTA) 'ehemaliges Sanitätsdepot' und für uns begannen (geplante) zweieinhalb lehrreiche Jahre.
Die Stollenanlage an der Engetalstraße gehörte einst der Bundeswehr und wurde ab 1967 erbaut, bis sie, nach Ende des Kalten Kriegs und nach der Schließung des Bundeswehrstandortes Efringen-Kirchen 2007, an die Bundesimmobilienverwaltung (Bima) ging. Im Sanitätsdepot wurden, in den unsicheren Zeiten des Kalten Kriegs, auf einer Fläche von 36.000 qm (16 Lagerstollen) in Hochregalen Medikamente und medizinische Geräte gelagert. Nach Auszug der Bundeswehr, wurden die oberirdischen Bürogebäude von der Bundespolizeidirektion Weil am Rhein bezogen, während sich trotz Bemühungen seitens der Gemeinde, keine Mieter oder Käufer für die Untertageanlage finden lassen konnten.
Da ein Weiterbetrieb stets Kosten nach sich gezogen hätte, entschloss sich die Bima 2008 mit der Gemeinde Efringen-Kirchen über den Rückbau der Anlage zu diskutieren. Man konnte sich schließlich darauf einigen, dass die UTA von einer externen Firma von bestehenden Hochregalen und Technik "befreit" wird, wobei die Gemeinde und ihre Feuerwehr für die Dauer der Bauarbeiten den Brandschutz und das Rettungskonzept bereitstellt. Die nötigen Gelder werden hierfür vom Bauherrn bereitgestellt. Im Anschluss werden die Stollen vom Kalkwerk Istein, mit der Erweiterung der Kalkgrube Kapf weggesprengt.
Mit dieser Einigung begannen die ersten unserer Feuerwehrleute Ende Oktober 2017 mit den Übungen im ehemaligen Sanitätsdepot. Der Zugang zum Stollen soll prinzipiell für die Retter unter Atemschutz erfolgen, Rettungsdienst und Notarzt werden mittels Feuerwehrfahrzeugen in die Anlage befördert. Ganz allgemein erfolgt die Rettung über eine Einbahnregelung: Die Einfahrt in den Stollen erfolgt am Nordportal, während die Fahrzeuge dann am Südportal den Untertagebau verlassen. Fahrzeugtechnisch dürfen nur die Sprinter der First Responder Efringen-Kirchen und der Freiwilligen Feuerwehr Bad Bellingen, sowie die extra für diesen Zweck beschaffte "Tunnelraupe" den direkten Einsatzort anfahren. Das flexible, dieselbetriebene Multicar hat neben allerlei Gerätschaften für die technische Rettung auch 600 Liter Löschwasser, sowie ein Druckluftschaumsystem mit an Bord. Mit dieser Ausstattung ist ein schneller und erfolgversprechender Eingriff, sowohl für den Fall eines Brandes, als auch bei Rettungseinsätzen möglich. Die Ausbildung und Einsätze in und um die Baustelle werden von den Einsatzkräften zusätzlich neben dem allgemeinen Feuerwehreinsatzdienst getätigt und benötigen weitere freiwillige Übungsabende in der Untertageanlage.